Der Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg – LAKA –befürwortet unabhängigen Islamunterricht in den Schulen als wichtigen Beitrag zur Integration und Akzeptanz von Musliminnen und Muslimen. Die derzeitigen Bemühungen der Landesregierung, Möglichkeiten zu etablieren, die die Fortführung des unabhängigen Islamunterricht nach Beendigung des Modellversuches, der seit 2007 in Baden-Württemberg läuft, ermöglichen, sind begrüßenswert. Die Einrichtung einer unabhängigen Stiftung zum Zweck der Erteilung von Islamischem Religionsunterricht bietet gute Möglichkeiten zur dauerhaften und konkreten Zusammenarbeit von islamischen Verbänden und Landesregierung. „Dass Ditib und die Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg sich nicht an der Mitarbeit in dieser Stiftung beteiligen, weil sie sich nicht darauf einlassen wollen, unsere freiheitliche und demokratische Grundordnung als Grundlage des islamischen Religionsunterrichtes anzuerkennen, zeigt die Brisanz des Themas und wie wichtig ein unabhängig durchgeführter Islamunterricht ist.“ sagt Dejan Perc, Vorsitzender des LAKA.
Ein zentrales Thema bleibt der Bedarf an ausgebildeten islamischen Religionslehrerinnen und -lehrern, der noch lange nicht gedeckt ist. In diesem Bereich dürfen mehr Anstrengungen vom Kultusministerium erwartet werden. Nur wenn genügend an den Hochschulen und Universitäten des Landes ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für den islamischen Religionsunterricht an den Schulen zur Verfügung stehen, kann dieser endgültig „aus den Hinterhofmoscheen herausgeholt werden“ und zu „selbstbestimmten Identitäts- und Wertebildung“ der Schülerinnen und Schüler beitragen.
Stuttgart, 30.01.2019