Der Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen BW (LAKA) nimmt den kürzlich veröffentlichten vierten Bildungsbericht des Landesinstituts für Schulentwicklung mit großer Sorge zur Kenntnis.
32,1 % der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben Migrationshintergrund. Ist etwa sonderpädagogische Förderung eine Lösung für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse?
Lernstandserhebungen für 2017/18 ergeben, dass zum Ende der vierten Klasse nur 14% der Grundschüler mit nichtdeutscher Alltagssprache die Mindeststandards im Lesen und Zuhören erreichen! Zusätzliche individuelle Sprachförderung ist daher für 86 % der Grundschulkinder in Baden-Württemberg nötig, um die Minimalstandards für einen weiteren erfolgreichen Schulbesuch zu sichern Der LAKA empfiehlt die Schulung der Fachkräfte in Kitas und Grundschulen durch Fortbildungen der Stiftung Zuhören – www.lilolausch.de- , die Materialien in über 50 sprachen zur Verfügung stellt und bemerkenswerte Erfolge vorzuweisen hat.
7.439 Schüler haben 2017 die Schulen des Landes ohne Abschluss verlassen, darunter viele Geflüchtete. Diese Situation lässt das Bildungssystem eines Landes zu, in dem Fachkräftemangel herrscht. Welche Pläne verfolgt das Kultusministerium, um diesen Trend umzukehren? Der LAKA fordert Sprachunterricht in kleinen homogenen Gruppen, um Sprachstrukturen durch viel Üben zu automatisieren.
Drei von zehn Lehrkräften sind älter als 56 Jahre. 41% der Lehramtsstudierenden wollen ins Gymnasium, nur 23% in Grundschulen. Der LAKA fordert, alle Lehrer gleich gut zu bezahlen und mehr Studienplätze einzurichten, denn es gibt viel mehr Bewerber um Lehramtsstudienplätze als Plätze.