Pressemitteilung BZI (LAKA BW ist Mitgliedsverband) zu Moria

9. September 2020

Zum Brand in Moria (Griechenland): „Die Humanität steht in Flammen!“

Den Brand im Flüchtlingslager Moria nimmt der Vorsitzender des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats Memet Kilic zum Anlass und erklärt:

„Der Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, steht heute auf den Titelseiten aber in Flammen steht es nicht erst seit heute, sondern bereits seit Monaten. Das Elend und die Verzweiflung von Geflüchteten ist eine humanitäre Katastrophe.

Deutschland und die Europäische Union dürfen Geflüchtete in Griechenland in dieser schwierigen Phase nicht allein lassen. Die EU-Kommission muss dringend einen Vorschlag für ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem unterbreiten. Dazu gehört auch die gerechte Verteilung von Geflüchteten unter den aufnahmewilligen Ländern der EU. Gleichzeitig müssen die Erpressungsversuche von Ländern an der EU-Außengrenze, wie der Türkei abgewehrt werden. Menschenleben dürfen nicht zum strategischen Hebel werden.

Wir erwarten auch von unserer Bundesregierung eine verantwortungsvolle Haltung bei der Aufnahme von Geflüchteten aus den überfüllten Unterbringungslagern in Griechenland. Unser Land hat ausreichende Kapazitäten und Ressourcen; seit Monaten erklären auch mehrere Bundesländer und Kommunen ihre Bereitschaft Geflüchtete aufzunehmen. Doch das Recht der Länder zur humanitären Aufnahme wird durch das Bundesministerium blockiert. Wenn unser Land seine europäische Verantwortung gegenüber der Menschheit ernstnimmt, darf es nicht länger wegducken und seine „Weiter-so-Politik“ fortsetzen.