Treffen LAKA und Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e.V.

21.07.2022 – LAKA im Interview mit Jugendgemeinderäten aus Baden-Württemberg

LAKA-Geschäftsführerin, Argyri Paraschaki-Schauer, während des Interviews.

In keinem anderen Bundesland in Deutschland gibt es so viele Jugendgemeinderäte wie in Baden-Württemberg. Gewählte Jugendgemeinderäte vertreten die Interessen der Jugendlichen gegenüber der kommunalen Politik. Somit lernen junge Menschen schon früh kennen was Partizipation bedeutet und wie das eigene Umfeld mitgestaltet werden kann. Im §41a (1) der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg (GemO) sind die Rechte der Jugendgremien verankert: „Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen. Dafür sind von der Gemeinde geeignete Beteiligungsverfahren zu entwickeln […].“

Unsere Kernbotschaft: Die Beteiligung junger Menschen mit Migrationshintergrund ist wichtig!

Besonders in Zeiten sinkender Wahlbeteiligung ist es unabdingbar junge Menschen schon früh zu politisieren und die Wichtigkeit von Wahlen und Teilhabe zu unterstreichen und zu fördern. Besonders junge Menschen mit Migrationshintergrund haben dabei nicht die gleichen Bedingungen der Teilhabe. Bei genauerer Betrachtung der politischen Landschaft, wird deutlich, dass Menschen mit Migrationshintergrund prozentual weitaus weniger vertreten sind, was Auswirkungen auf den Nachzug der jungen Menschen mit Migrationshintergrund in die Politik mit sich bringt. Durch die fehlenden Vorbilder in politischen Ämtern von Menschen mit Migrationshintergrund, sehen sich viele junge Menschen nicht repräsentiert, was sich in fehlendem Interesse und weniger Beteiligung äußert. Zusätzlich lässt sich eine geringere Partizipation erkennen, durch beispielsweise das fehlende Wissen über das politische System Deutschlands und den damit verbundenen Partizipations- und Teilhabemöglichkeiten.

Eine Demokratie lebt von der Beteiligung aller, der damit entstehenden Diversität und der Integration verschiedener Bedürfnisse, Perspektiven und Interessen. Durch den demographischen Wandel verändert sich die Bevölkerungsstruktur, was Auswirkungen mich sich bringt, wie steigende Lebenserwartungen und sinkende Geburtenraten (vgl. Hausmann & Körner 2009, S.7). Die damit entstehende demographische Bevölkerungsstruktur unterstreicht die Wichtigkeit des politischen Engagements junger Menschen. Durch einen Überhang der alternden Gesellschaft, muss die junge Generation sich stärker beteiligen, um die eigene Zukunft mitzugestalten und nicht die Interessen der älteren Bevölkerung dominieren und über die Zukunft der jungen Generation entscheiden zu lassen.